Nein. Sie bildet wieder ein Blatt, mit welchem die Knolle «gefüllt» wird. Danach kann sie wieder blühen. Das dauert in der Regel zwei oder drei Jahre.
Offenbar liegen wenig Beobachtungen an Wildpflanzen vor. Die verschiedenen Quellen nennen Aaskäfer und Aasbienen.
In Europa sind uns keine Quellen bekannt. Es gibt in den USA eine spezialisierte Gärtnerei, welche Samen und Knollen verkauft. Die Knollen kosten zwischen 15 und 550 USD, aber auch die grössten sind noch nicht blühfähig. Pflanzenimport aus den USA ist aus rechtlichen Gründen kompliziert und aufwändig.
Langfristig nicht, denn die Pflanze hat ausserordentlich hohe Temperaturansprüche. Tags und nachts darf die Temperatur nicht unter 23° sinken. Am Tag sind 33° ideal.
Darüber weiss man erstaunlich wenig. Das Wildvorkommen scheint auf Süd-Sumatra beschränkt zu sein, wo es Nationalparks mit Titanwurz gibt. Ob das als Schutz genügt, ist uns nicht bekannt.
Nein. Sie ist auch dort eine Sensation, für die, wie es heisst, «alle in den Wald rennen».
Eine Liste der Blühereignisse findet sich hier. In den letzten 10 Jahren gab es eine auffällige Häufung, wohl weil die Kulturansprüche seit Mitte der 90er sehr viel besser bekannt sind.
Der Blütenduft ist chemisch gut untersucht. Es gibt zwei Komponenten, die beim Abbau von Eiweissen entstehen (Putrescin und Cadaverin) und für den Aas-Geruch verantwortlich sind. Zudem kommen zwei schwefelhaltige Substanzen vor (Dimethyl- und Trimethyl-Disulfid), von denen besonders eine als Hauptgeruchskomponente von offenen Krebswunden identifiziert wurde. Mit anderen Worten: Die Pflanzen imitieren gewissermassen «totes» und «todkrankes» Fleisch.
Bunga Bangkai, was übersetzt «Leichenblume» bedeutet. Englisch heisst sie übrigens auch «Corpse Flower» (=Leichenblume) oder «Titan Arum».
Das ist der wissenschaftliche Name der Pflanze. Amorph heisst unförmig oder formlos, Phallus Penis und die Titanen bilden das älteste Göttergeschlecht in der griechischen Mythologie.
Das ist weder in Natur noch in Kultur bekannt. Bei sehr grossen Knollen mit mehr als 100 kg Gewicht scheint es eine Auflösungstendenz zu geben. Die Pflanzen bilden dann mehrere Blüten und zerfallen möglicherweise gelegentlich in selbständige Teilknollen.
Nein, aber die grösste Blume.
Titanwurz bildet einen grossen Blütenstand mit zahlreichen, kleinen Blüten an der Basis des Trichters. Diese blühen aber nicht unabhängig voneinander, sondern synchron und hoch organisiert. Eine solche blütenbiologische Einheit nennt man in der Botanik «Blume».
4-6 cm lange rote Beeren, die 1-2 Samen enthalten und von Hornvögeln (Buceros sp.) verbreitet werden.
Der italienische Botaniker Odoardo Beccari (1843-1920) beobachtete während einer Sumatra-Expedition am 6. August 1878 die Blätter sowie eine fruchtende Pflanze und am 5. September 1878 ein blühendes Exemplar. Er schickte einige Knollen und Samen nach Florenz. Während die Knollen zugrunde gingen, keimten einige Samen aus. Einige dieser Jungpflanzen gelangten an den Botanischen Garten Kew in London. Dort blühte 11 Jahre nach der Entdeckung 1889 erstmals ein Exemplar ausserhalb Sumatras.
Nein, aber man weiss heute ziemlich genau, worauf es ankommt. Know-how, Geduld, Platz und ein geeignetes Gewächshaus vorausgesetzt, bleibt immer noch das Risiko eines Fadenwürmer-Befalls (Nematoden), wodurch auch grosse Pflanzen in kurzer Zeit zerstört werden können.
Hier sitzt die chemische Fabrik, welche den «Duft» produziert. Der Stoffwechsel ist so intensiv, dass sich der Kolben 9° C über die Umgebungstemperatur erwärmen kann.
Die Duftproduktion ist nicht gleichmässig, sondern erfolgt stossweise.
Der einheimische Aronstab ist eine Art Miniaturausgabe der Titanwurz. Alle seine Organe sind etwa 1000 Mal leichter. Bei Aronstab erscheinen Blätter und Blüten gleichzeitig, bei Titanwurz alternierend.
Botanischer Garten der Universität Basel, Schönbeinstr. 6, 4056 Basel, Schweiz